Wer seine Immobilie verkauft, möchte den höchstmöglichen Verkaufspreis erzielen. Käufer von Immobilien haben hingegen ein Interesse daran, nicht zu viel für eine Immobilie zu bezahlen. Woher wissen Verkäufer und Käufer also, welcher Preis dem aktuellen Marktwert entspricht? Und warum gibt es zwischen vergleichbaren Häusern dennoch Preisunterschiede?
In diesem Artikel stellen wir Ihnen die acht wichtigsten Faktoren vor, die die Immobilienpreise in Bremen beeinflussen. Die Kenntnis der Faktoren unterstützt Sie dabei, die Immobilienpreise zu verstehen und ein Gespür für zukünftige Preisentwicklungen zu entwickeln. Wir möchten allerdings betonen, dass der Gesamtpreis immer ein Zusammenspiel aller Faktoren ist – die Immobilienbewertung ist ein komplexes Thema.
1. Lage, Lage, Lage – Attraktivität des Standortes
Der Standort der Immobilie gehört zu den wichtigsten Kriterien, die den Immobilienpreis bestimmen. Sie haben wahrscheinlich selbst sofort ein Bild im Kopf, wenn Sie an bessere oder schlechtere Wohngegenden in Bremen denken. Je attraktiver ein Stadtteil ist, desto höher können Sie den Immobilienpreis ansetzen, denn Sie verkaufen zusätzlich zum Wohnkomfort auch Lebensqualität. Die Attraktivität wird unter anderem von der Art der Bebauung, von der Verkehrsanbindung und Infrastruktur sowie von vorhandenen Grünflächen, Schulen, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten bestimmt.
2. Alter und Beschaffenheit der Immobilie
Ein weiterer naheliegender Aspekt, der den Immobilienpreis bestimmt, ist das Alter und der Zustand der Immobilie selbst. So gibt es erhebliche Preisunterschiede zwischen einem Neu- und Altbau. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Im Neubau stehen in den nächsten Jahren erst mal keine Investitionen an. Im Altbau muss genau geprüft werden, wann bestimmte Modernisierungsmaßnahmen wie Austausch der Elektrik, Einbau der Heizung, Sanierung des Dachs etc. durchgeführt wurden. Ist eine Sanierung erfolgt, kann diese Immobilie allerdings je nach Umfang der Maßnahmen sogar mehr wert sein als ein Neubau.
3. Ausstattung der Immobilie
Dieser Aspekt ist ebenso wichtig für den Immobilienpreis und ergänzt den vorherigen Punkt. Zur Ausstattung einer Immobilie zählen ebenso die Qualität der Bauweise und der verwendeten Materialien, wie auch das Innenraumdesign inklusive Bodenbeläge, Einbauküche und sanitäre Anlagen. Je neuer und hochwertiger die Ausstattung, desto höher der Wert der Immobilie. Und andersherum: Erforderliche Renovierungsmaßnahmen verringern den Immobilienwert, denn die Käufer müssen diese Kosten im Nachhinein zusätzlich aufbringen. Wenn Sie also aktiv etwas dafür tun möchten, um den Wert und die Attraktivität Ihrer Immobilie zu erhöhen, sollten Sie die Ausstattung verbessern.
4. Die Wohnfläche bzw. Größe des Grundstücks
Wenn Sie den Immobilienmarkt in Bremen und Umgebung beobachten, ist Ihnen vermutlich schon einmal aufgefallen, dass Auswertungen aktueller Immobilienpreise und auch Prognosen über Preisentwicklungen häufig in Kosten pro Quadratmeter angegeben werden. Daraus folgt, dass die Größe des Grundstücks und der zur Verfügung stehende Wohnraum einer Immobilie Einfluss auf den Immobilienwert haben. Hat ein Haus also Aus- oder Anbaupotenzial, ist eine Wertsteigerung des Objektes möglich.
5. Art der Immobilie
Freistehendes Haus, Doppelhaus oder Mehrfamilienhaus – auch die Art der Immobilie entscheidet über ihren Preis, denn jede Immobilie bietet individuelle Vorzüge und einen unterschiedlichen Grad an Privatsphäre.
6. Außenanlagen
Weitere Aspekte, die den Immobilienpreis bestimmen, sind Extras wie Balkon, Terrasse und Garten, denn das Vorhandensein von Außenanlagen verbessert die Wohn- und Lebensqualität enorm. Besonders in den Sommermonaten ist es ein großer Vorteil, die Sonne im eigenen Garten genießen zu können. Auch hierbei spielen natürlich wieder die Größe und der Zustand der Außenanlage eine Rolle. Ein 2 m² großer Balkon ist verständlicherweise anders zu bewerten als eine 20 m² Dachterrasse.
7. Technische Ausstattung und Energieeffizienz
Ein Thema, das besonders in den letzten Jahren an Aktualität gewonnen hat und auch zukünftig ein zentrales Element im Rahmen der Immobilienbewertung spielen wird, ist die Energieeffizienz. Gemäß Energieeinsparverordnung (2020 abgelöst vom Gebäudeenergiegesetz) besteht in Deutschland seit 2002 eine Pflicht zur Erstellung eines Energieausweises für Neubauten. Für Bestandsgebäude gab es seit 2007 eine schrittweise Einführung abhängig vom Baujahr. Zentrale Fragen, die Einfluss auf den Immobilienpreis in Bremen haben, sind: Welche Energieeffizienzklasse kann das Gebäude aufweisen? Welche Heizung ist verbaut? Wie teuer ist es im Betrieb? Und wie gut lässt es sich energetisch sanieren?
8. Angebot und Nachfrage
Zu guter Letzt möchten wir natürlich auch noch einen klassischen wirtschaftlichen Aspekt nennen, der sich auf den Immobilienpreis auswirkt: Angebot und Nachfrage. Wenn das Angebot an Immobilien knapp ist und die Nachfrage hoch, können die Preise steigen. Umgekehrt können mehr verfügbare Immobilien und eine geringere Nachfrage zu einem Preisrückgang führen.
In den letzten zwei Jahren wandelte sich der Immobilienmarkt von einem Verkäufer zu einem Käufermarkt, denn die Nachfrage ist aufgrund gestiegener Zinsen zuletzt gesunken.
Trends und Entwicklungen im Immobilienmarkt
Der Immobilienmarkt unterliegt verschiedenen Trends und Entwicklungen, die die Preise beeinflussen können. Zum Beispiel können städtebauliche Projekte wie die Entwicklung neuer Wohnviertel oder die Modernisierung bestehender Infrastruktur, die Attraktivität bestimmter Stadtteile erhöhen und somit die Immobilienpreise beeinflussen. Prominente aktuelle Beispiele, die Wohnviertel in Bremen aufgewertet haben, sind der Bau bzw. Ausbau des Tabakquartiers in Bremen Woltmershausen, die Weiterentwicklung der Überseestadt oder auch der Ausbau der Straßenbahnlinien 1 und 8. Es ist also auch stets wichtig, sich mit der Stadtentwicklung zu beschäftigen, um Immobilienpreise und deren Entwicklung einschätzen zu können.
Bewertung Ihrer Immobilie
Bevor Sie Ihre Immobilie in Bremen zum Verkauf anbieten, empfehlen wir Ihnen, eine professionelle Immobilienbewertung durchführen zu lassen, die all die oben genannten Faktoren berücksichtigt. Es ist wichtig, direkt zu Beginn mit einem realistischen Verkaufspreis zu starten. Setzen Sie den Preis zu niedrig an und erkennen dies später, werden Sie den Preis nicht nach oben korrigieren können. Sie verlieren Geld. Setzen Sie ihn zu hoch an, werden Sie keine passenden Käufer finden. Je länger die Immobilie am Markt angeboten wird, desto schlechter werden die Verkaufschancen und Sie müssen den Preis reduzieren. Möchten Sie eine Immobilie kaufen oder verkaufen und daher mehr über den aktuellen Immobilienmarkt und die Zusammenarbeit mit einem Immobilienmakler erfahren? Dann vereinbaren Sie einen unverbindlichen Kennenlerntermin.
